Depressionen
Internet macht depressiv: US-Forscher zieht These zurück
Seattle (dpa) - "Das Internet macht depressiv und einsam." Mit dieser These schockierte Robert Kraut vor drei Jahren die Online- Welt. Und auch er selber sei schockiert, sagte damals der Sozialpsychologie-Professor an der hochangesehenen Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Denn immerhin habe das nternet doch den guten Ruf, ein hervorragendes Kommunikationsinstrument zu sein. Dieser gute Ruf ist nun wiederhergestellt: Negative Effekte haben sich verflüchtigt, schreibt Kraut jetzt in einer neuen Studie, die ältere Ergebnisse weitgehend revidiert. 1998 berichtete Kraut mit anderen Kollegen über das Internet-Paradox: Angeblich helfe das neue Medium vielen Menschen nicht beim Austausch von Meinungen und Informationen; das Gegenteil sei der Fall: "Stärkere soziale Beziehungen werden durch schwächere ersetzt", schrieb Kraut über Menschen, die stundenlang vor dem Bildschirm hocken und im Web surfen, statt sich im Cafe oder im Park mit Freunden zu treffen. Kraut bleibt dabei, dass das Internet durchaus auch negative Auswirkungen haben kann. Zwar gehört Vereinsamung nun nicht mehr zu den von ihm beobachteten Folgen ständigen Websurfens. Aber Krauts Studienteilnehmer berichteten, dass sie sich bei stärkerer Internet-Nutzung weniger um Belange ihres Wohnortes kümmern und auch weniger über aktuelle Entwicklungen in ihrer eigenen Heimatstadt wissen. (dbw)
Quelle: Netdoktor.de vom 08. August 2001
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