Depressionen
Zusammenhang zwischen Depression und Folsäure-Mangel
Chicago (ddp). Depressionen könnten zum Teil mit einem Mangel oder einer gestörten Verwertung von Folsäure zusammenhängen. Hinweise dafür haben norwegische Wissenschaftler gefunden, als sie bei knapp 6000 Personen die Blutkonzentration der Aminosäure Homocystein bestimmten. Deren Abbau wird durch Folsäure gefördert, weshalb viel Homocystein im Blut auf einen Mangel an Folsäure hindeutet. Darüber berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Archives of General Psychiatry" (Bd. 60, S. 618).
Tatsächlich waren die Studienteilnehmer, die hohe Konzentrationen an Homocystein im Blut hatten, zweimal so häufig depressiv wie die Personen mit den geringsten Mengen dieser Aminosäure. Einen weiteren Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Folsäure - einem Mitglied der B-Vitamin-Familie - und Depressionen fanden die Forscher um Ingvar Bjelland von der Universität in Bergen in einer DNA-Analyse: Bei den Personen, die stark zu Depressionen neigten, war ein bestimmtes Gen verändert, das normalerweise im Folsäure-Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt.
Gestützt werden die neuen Erkenntnisse durch frühere Experimente, nach denen Folsäure die Wirkung von Antidepressiva eindeutig verstärken kann. Auf welche Weise das B-Vitamin die Entstehung von Depressionen verhindern könnte, ist den Wissenschaftlern allerdings noch unklar. Sie vermuten jedoch, dass Folsäure an der Bildung bestimmter Substanzen im Gehirn beteiligt sein könnte. Fehlen diese, entstehen Depressionen und andere mentale Störungen. Für Bjelland bestätigt sich damit, dass Vitamine nicht nur für die körperliche, sondern auch für die geistige Gesundheit unentbehrlich sind.
Quelle: Lichtblick-newsletter.de vom 14.07.2003
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