Depressionen

Depressionen: Krankheit wird häufig nicht erkannt

Hannover (dpa) - Depressionen werden nach Ansicht von Medizinern oft nicht rechtzeitig erkannt und nicht richtig behandelt. Die Patienten gingen selten zum Arzt, und auch für Allgemeinmediziner sei die Diagnose oft schwierig, sagte der Psychiater und Leitende Oberarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover, Detlef Dietrich. Er ist in Deutschland Koordinator des «Europäischen Depressionstages», der am 7. Oktober erstmals von der Europäischen Vereinigung gegen Depressionen (European Depression Association) ausgerufen wird. Auf Grund der ganz unterschiedlichen Symptome sei es für Hausärzte nicht leicht, Depressionen rechtzeitig zu erkennen. Die Erkrankung geht - anders als bei einfachen Stimmungstiefs - mit Schlaf- und Konzentrationsstörungen, innerer Unruhe und Angst-Symptomen einher. Es reiche nicht, Patienten einfach Schlafmittel zu verordnen oder sie in den Urlaub zu schicken, meinte der Psychiater Dietrich. In westlichen Industrienationen erkranken nach Schätzungen rund 15 Prozent der Bevölkerung an einer Depression. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Europäische Vereinigung gegen Depressionen ist in diesem Jahr gegründet worden.

Quelle: Netdoktor.de vom 10.09.2004

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