Depressionen

Gegen Winterdepression: Licht machen und Sport treiben

Freiburg (dpa) - Hell beleuchtete Räume und sportliche Betätigung im Freien sind nach der Einschätzung von Experten ein gutes Mittel gegen Winterdepressionen. Mit Einbruch der kalten Monate würden etwa fünf Prozent der Bevölkerung von den saisonalen Stimmungseintrübungen erfasst, sagte Joachim Bauer, Professor an der Abteilung Psychosomatische Medizin am Uniklinikum Freiburg. Am häufigsten seien Frauen und junge Leute betroffen. Symptome seien ungewöhnliche Müdigkeit mit erhöhtem Schlafbedürfnis, eine deutliche Verschlechterung der Stimmung, Antriebslosigkeit und gesteigerter Hunger. "Bei der saisonalen Depression handelt es sich keinesfalls um das Produkt einer Einbildung, sondern um eine medizinisch anerkannte Gesundheitsstörung", sagte Bauer. Ursache ist nach den Worten des Psychotherapeuten die in den Wintermonaten massiv zurückgehende Lichteinstrahlung. Dadurch würde im Körper vermehrt der Botenstoff Melatonin gebildet, was bei einem Teil der Bevölkerung depressive Verstimmungen begünstige. Im Gegensatz zur saisonalen Winterdepression ist die "normale" depressive Erkrankung durch Schlafstörungen und einen massiven Appetitverlust gekennzeichnet. Als Vorbeugung und zur Behandlung der Winterdepression empfiehlt der Arzt, in Innenräumen für helles Licht zu sorgen. In akuten Fällen helfe auch morgendliche Bestrahlung mit einer therapeutischen, intensiven Lichtquelle. In vielen Fällen reicht es nach dem Rat des Experten jedoch aus, vor Einbruch der Dämmerung einmal täglich kurz außer Haus Sport zu treiben, um etwas Licht zu "tanken".

Quelle: Netdoktor.de vom 25.11.2002

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