Depressionen

Langzeitbehandlung mit Antidepressiva verringert Rückfallrisiko

London (ddp). Eine längerfristige Behandlung mit Antidepressiva kann dazu beitragen, dass ehemals depressive Patienten nicht erneut in die Depression zurückfallen. Wenn sie die Medikamente ein bis zwei Jahre nehmen anstatt - wie in Standardtherapien - nur vier bis sechs Monate, kann das Rückfallrisiko beträchtlich verringert werden. Das berichten britische Wissenschaftler im Fachblatt «Lancet» (Bd. 361, S. 653).

Standardtherapien mit Antidepressiva vermindern die depressiven Symptome zwar meist zuverlässig, nach dem Absetzen der Medikation kommt es jedoch häufig zu Rückfällen. Die Forscher von der psychiatrischen Abteilung der Universität Oxford (Großbritannien) interessierten sich daher dafür, wie lange Antidepressiva tatsächlich eingenommen werden sollten, um Rückfälle wirksam zu verhindern.

John Geddes und seine Kollegen fassten die Daten aus 31 Studien zusammen und konnten so die Behandlungsverläufe von etwa 4400 Patienten untersuchen. Alle Depressiven waren in der akuten Krankheitsphase mit Antidepressiva behandelt worden. Im Anschluss nahm ein Teil der Patienten weiterhin die gleichen Medikamente, der andere Teil erhielt ein wirkungsloses Placebo. Genesene Patienten, die ein bis zwei Jahre lang weiter Antidepressiva einnahmen, hatten eine nur halb so große Rückfallwahrscheinlichkeit wie ehemals Depressive, die früher mit der Behandlung aufhörten.

Quelle: Lichtblick-newsletter.de vom 03.03.2003

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