Parkinson

Parkinson: Pigment-Körner im Kopf analysiert

München (netdoktor.de) – Forscher haben Pigmente in Gehirnzellen analysiert, die bei der Schüttellähmung Parkinson wichtig sind. Aus welchen Eiweißbausteinen die so genannten Neuromelanin-Körnchen zusammengesetzt sind, fanden Wissenschaftler der Universitäten Würzburg und Bochum. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt "Molecular and Cellular Proteomics" veröffentlicht. Aufgrund der Proteinzusammensetzung glauben die Wissenschaftler, dass die Pigmentkörnchen kein Abfallprodukt der Zelle sind. "Wir vermuten, dass sie gezielt nach einem genetischen Programm gebildet werden, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen", erklärt Florian Tribl von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uni Würzburg. Die Körner liegen in einer speziellen Region des Gehirns. Offenbar beeinflusse das Neuromelanin das Absterben der Nervenzellen, erklärt Tribl. Die Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren, enthalten unterschiedlich viel von diesem Pigment. Je mehr davon in ihnen vorhanden ist, umso eher sterben sie im Verlauf der Krankheit ab. Die Funktion der Körner ist bislang unbekannt. Jetzt müssen weitere Untersuchungen folgen. Dabei wird zum Beispiel nach Enzymen gesucht, die an der Synthese der Körnchen beteiligt sein könnten. Bei Menschen mit Parkinson sterben in einer schwarz gefärbten Region des Mittelhirns nach und nach Nervenzellen ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Diesen Stoff aber benötigt der Mensch für die willkürliche Steuerung seiner Bewegungen. Der Tod der Zellen führt darum bei Parkinson-Patienten zu typischen Symptomen wie einem ständigen Zittern oder nicht kontrollierbaren, sich wiederholenden Handbewegungen.

Quelle: Netdoktor.de vom 03.08.2005

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