Parkinson

Parkinson: Medikament regt fehlende Gehirnsubstanz an

Radnor/Pennsylvania (pte) - Biologen am Jefferson Medical College konnten im Labor nachweisen, dass sich neurale Stammzellen des Menschen in Gehirnzellen umwandeln und dort die Gehirnsubstanz Dopamin produzieren können. Dopamin ist jene Substanz, die Parkinson-Patienten fehlt. Ist der Prozess erst einmal verstanden bzw. können Wissenschaftler diese Fähigkeit nutzbar machen, könnten daraus Strategien zur Behandlung neurodegenerativer Krankheiten wie z.B. Parkinson folgen. Im Tiermodell hat ein Team um die Entwicklungsbiologin Lorraine Iacovitti bereits gezeigt, dass sich neurale Stammzellen von Mäusen in Gehirnen von Ratten mit Parkinson zu Gehirnzellen entwickeln. Diese Zellen produzierten das Enzym Tyrosin-Hydroxylase (TH), das zur Herstellung von Dopamin benötigt wird. In der Folge untersuchten die Forscher, ob dies auch auf neurale Stammzellen des Menschen zutrifft. Zu diesem Zweck wurden neurale Stammzellen im Labor gezüchtet. Nach dem Zusatz von Eiweiß-Wachstumsfaktoren und Nährstoffen, produzierten in etwa 25 Prozent der Stammzellen das Enzym TH. Für die Forscher war dies die Bestätigung, dass Stammzellen die Kapazität zur Dopamin-Produktion besitzen. Entfernten sie den Wachstumsfaktoren-Cocktail, produzierten die Zellen auch weiterhin das Enzym, berichteten die Forscher auf der Jahrestagung der Society of Neuroscience in Orlando. "Naheliegend ist es nun, die prädifferenzierten dopamin-produzierenden Nervenzellen in Parkinson-Modellsysteme zu integrieren", erklärte Iacovitti. Zuerst müssen diese Neuronen (Nervenzellen) aber gewonnen werden. Dafür entwickelte das Team einen Weg, dopamin-produzierende Neuronen mit einem fluoreszierenden Marker zu identifizieren.

Quelle: Netdoktor.de vom 07.11.2002

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