Parkinson
Experte: Parkinson vielleicht bald heilbar
Jena (dpa/th) - Die Parkinsonsche Krankheit ist nach Ansicht eines Jenaer Nervenforschers möglicherweise eher heilbar als bisher angenommen. «Wir hoffen, dass wir in etwa zehn Jahren soweit sind, Parkinson-Patienten besser behandeln und sogar heilen zu können», sagte der Neurologe Stefan Isenmann von der Universität Jena in einem dpa-Gespräch. Die Nervenzellen-Forscher arbeiten auch daran, mit Hilfe bestimmter Methoden zum Nervenzellenschutz auch das Schlaganfall- und Alzheimer-Risiko zu senken. Seit 1995 untersucht der Experte die Verbindung vom Auge zum Gehirn mit dem Ziel, geschädigte Nervenzellen zu retten, ihren Zelltod zu verhindern und ihre Funktion wiederherzustellen. «Dazu werden Gene von anderen Zellen in die geschädigten Nerven eingeschleust», erläuterte der Experte, der nach Tübingen seit vier Monaten in der Thüringer Universitätsstadt arbeitet. Die so genannten Gen-Fähren würden von den Nervenbahnen aufgenommen und die Fremdgene könnten von innen ihre Aufbauarbeit beginnen. «Im Gegensatz zu anderen Methoden, bei denen rettende Faktoren direkt ins Auge gespritzt werden, ist die neue Methode nicht nur weniger belastend, sondern auch um ein Vielfaches effektiver», sagte Isenmann. «Diese Methode wollen wir in den kommenden Jahren so weiterentwickeln, dass nicht nur vorhandene Zellen gerettet werden, sondern auch die optischen Nerven wieder auswachsen und erneut funktionelle Verbindungen knüpfen können», erklärte der 39-Jährige. Ein frühzeitiger Schutz könne auch durch die Behandlung von Parkinson-Patienten gewährleistet werden, bei denen die Krankheit noch nicht richtig ausgebrochen sei. «Auch durch die Transplantation von Nervenzellen kann in Zukunft der Krankheitsverlauf gestoppt werden», sagte der Experte.
Quelle: Netdoktor.de vom 15.09.2003
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