Parkinson
Parkinson: Erlernbare Techniken verbessern Körpergefühl
Berlin/Freiburg (ots) - Zittern, Muskelverspannung im ganzen Körper und eingeschränkte Beweglichkeit zählen zu den drei wichtigsten Symptomen der Parkinson'schen Krankheit. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch Medikamente, die das fehlende Dopamin ersetzen oder indirekt den Dopaminmangel ausgleichen sollen und so das Gleichgewicht der Überträgerstoffe im Gehirn beeinflussen. Als belastend wird von vielen Betroffenen im Verlauf der Krankheit die voranschreitende gebeugte Körperhaltung empfunden, häufig einhergehend mit Verkrampfungen der Rücken- und Nackenmuskulatur. Wie man eine aufrechte Körperhaltung bewahren, sein Wohlbefinden durch Lockerung des Rigors verbessern, den Tremor reduzieren kann und seine Stimmung dauerhaft hebt, zeigt beispielsweise die F.M. Alexander Technik. Die ganzheitliche Methode zur Harmonisierung und Dynamisierung von Bewegungs- und Handlungsabläufen basiert auf dem Grundgedanken, dass alle geistigen, seelischen und körperlichen Prozesse untrennbar in einem direkten Zusammenhang stehen. Dabei hat für die körperliche Koordination die Beziehung zwischen Kopf, Hals und Rumpf vorrangige Bedeutung: Das ausbalancierte Verhältnis dieser drei Partien ist entscheidend für eine freie und gelöste Steuerung der Bewegungsabläufe. Mit Hilfe der F.M. Alexander-Technik können an Parkinson Erkrankte lernen, ungünstige Bewegungsmuster durch bewusstes Stoppen zwischen Reiz und Reaktion zu durchbrechen. Mit Hilfe mentaler Anweisungen werden neue Bewegungsabläufe eröffnet. Hierbei beziehen sich die zentralen Anweisungen auf das Zusammenspiel von Kopf, Hals und Rumpf. "Ziel ist es, dauerhafte Hilfe zu erhalten", so Irmel Weber (Berlin), eine von rund 300 langjährig ausgebildeten AT-Lehrer/innen in Deutschland. "Die ganzheitliche Methode macht Gewohnheiten und Spannungszustände bewusst, verbessert die Eigenwahrnehmung in alltäglichen Tätigkeiten und verändert dadurch die Körperspannung." Die Alexander-Technik wird in Einzelunterricht in Lektionen von 30-50 Minuten vermittelt. Eine Stunde kostet zwischen 30 bis 40 Euro.
Quelle: Netdoktor.de vom 09.06.2006
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