Parkinson

Zwei Gene beschleunigen Alzheimer und Parkinson

Washington (ddp). Das Fortschreiten von Alzheimer und von Parkinson wird vermutlich von den gleichen Genen beschleunigt. Beide Gene liegen auf Chromosom 10 und scheinen eine Rolle bei Entzündungsprozessen zu spielen, haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden.

Nach einem Bericht von "Science Now", der Online-Ausgabe das Fachjournals "Science", vermuten Forscher bereits seit einiger Zeit einen Zusammenhang zwischen den beiden neurodegenerativen Krankheiten. So haben zum Beispiel Patienten, die unter einer der beiden Hirnerkrankungen leiden, ein erhöhtes Risiko, auch die andere zu bekommen. Zudem sind bestimmte Proteinstörungen und Entzündungen im Gehirn Kennzeichen für beide Krankheiten.

Verschiedene Gene wurden bereits verdächtigt, in Zusammenhang mit Parkinson und Alzheimer zu stehen. So hatten Margaret Pericak-Vance und Yi-Ju Li von der Duke-Universität in Durham beispielsweise entdeckt, dass bestimmte Gene auf Chromosom 10 beim Ausbruch der Krankheit mitspielen. Nun haben die beiden Forscherinnen mit ihrem Team die Genaktivität dieser Erbgutstücke in den Gehirnen verstorbener Alzheimer- und Parkinsonpatienten unter die Lupe genommen.

Bei insgesamt 1773 Alzheimer- und 635 Parkinsonpatienten hatten sie nach Hinweisen gesucht, ob bestimmte Variationen in diesen Genen mitbestimmen, in welchem Alter die Krankheiten ausbrachen. Dabei stießen sie auf zwei ähnliche, nebeneinander liegende Gene: GSTO1 und GSTO2.

Die Eiweiße, für die diese beiden Gene die Informationen enthalten, scheinen unter anderem die entzündlichen Vorgänge im Hirn zu fördern und so das Fortschreiten der Krankheiten zu beschleunigen. Ein Besänftigen der fehlgeleiteten Immunzellen, die diese Entzündungen hervorrufen, könnte die Krankheiten möglicherweise bremsen.

Quelle: Lichtblick-newsletter.de vom 03.11.2003

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