Schizophrenie

Kongress: Schizophrenie immer noch schlecht behandelbar

Berlin (dpa) - Trotz guter Therapiemöglichkeiten vergehen im Durchschnitt sechs Jahre, ehe ein Schizophrenie-Erkrankter einen Facharzt aufsucht. Die Früherkennung lasse sich nur schwer verbessern, weil die ersten Symptome wie Antriebslosigkeit oder Denkstörungen auch auf andere Krankheiten hindeuten können, sagte Prof. Heinz Häfner vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Mannheim) am Mittwoch auf dem 7. Weltkongress für Biologische Psychiatrie in Berlin. Obwohl es Fortschritte bei der Medikamentenentwicklung und den Einblicken ins arbeitende Gehirn mit Hilfe bildgebender Verfahren gebe, bleibe die Schizophrenie für Betroffene und Mediziner noch weitgehend ein Rätsel. Auch auf der  Arbeitsmarkt ist laut Häfner für Schizophrene problematisch, denn er biete zu wenige "geschützte Arbeitsstellen". 90 Prozent der Schizophrenen würden dank Medikamente im Alltagsleben nicht auffallen, seien aber nicht so belastbar wie ein gesunder Arbeitnehmer. In Deutschland erkranken etwa ein Prozent der Bevölkerung in ihrem Leben mindestens einmal an Schizophrenie, die meisten zwischen 18 und 30 Jahren. (ee)

Quelle: Netdoktor.de vom 05.07.2001

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