Schizophrenie

Psychose: Früherkennung verhindert chronischen Krankheitsverlauf

Münster (dpa) - Das rechtzeitige Erkennen einer Psychose kann nach Ansicht von Experten einen chronischen Verlauf der Krankheit verhindern. Derzeit litten rund zwei Drittel aller betroffenen Menschen dauerhaft oder wiederkehrend an solchen seelischen Störungen, sagte am Freitag der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Münster, Prof. Volker Arolt. Psychosen seien erkennbar an sozialem Rückzug, Leistungsabfall, Unruhe und Angst. Rund ein Prozent der Bevölkerung - Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen - haben den Angaben zufolge Psychosen. Die Tendenz ist seit Jahren gleich bleibend. Dabei verlieren die Patienten laut Arolt den Realitätsbezug, was sich in Wahnvorstellungen, schweren Depressionen oder Schizophrenie äußern kann. Auslöser einer Psychose könne neben seelischen Problemen auch eine körperliche Erkrankung sein, wie etwa ein Schlaganfall. Nach den Worten des Klinikdirektors wird die Krankheit meist zu spät erkannt. «Die meisten Neuerkrankten sind zwischen 20 und 30 Jahren alt, deshalb fällt die Diagnose Psychose oder eben 'nur' Ausbildungs- oder Lebenskrise besonders schwer.» Vielfach würden erste Symptome nur «anbehandelt», aber nicht weiterverfolgt.

Quelle: Netdoktor.de vom 24.05.2003

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