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Psychiatrie: Therapeutin oder Therapeut - ein großer Unterschied
Münster (dpa) - Die Unterschiede zwischen Mann und Frau werden bei der Behandlung psychischer Erkrankungen nach Ansicht der "Gesellschaft für die Psychische Gesundheit von Frauen" zu wenig berücksichtigt. Nicht nur Häufigkeit und Ursachen von Depressionen, Zwangserkrankungen oder Essstörungen seien bei Frauen anders als bei Männern, sondern auch die mögliche Wirkung der Behandlung. Chancen und Grenzen geschlechtsspezifischer Therapien stehen im Zentrum eines Fachkongresses zu Psychischen Erkrankungen bei Frauen von Donnerstag bis Samstag in Münster. "Früher galt, jeder muss die Therapie übernehmen können, ob Mann oder Frau", sagte Anette Kersting, Vorstandsmitglied der Gesellschaft und Oberärztin am Universitätsklinikum Münster, am Montag im Vorfeld der Tagung. Das Geschlecht des Behandelnden sei jedoch bei vielen Erkrankungen - etwa bei Missbrauchstraumata oder einer Depression nach Geburt eines Kindes - durchaus von Bedeutung. "Viele Patienten wissen selbst, ob sie lieber von Mann oder Frau behandelt werden wollen", sagte Kersting. Ausschlaggebend sei nicht zuletzt die eigene frühkindliche Erfahrung - ob Vater oder Mutter der zugänglichere Ansprechpartner bei Problemen und Sorgen war. Etwa jeder Fünfte leide einmal im Leben unter einer psychischen Störung oder Erkrankung, sagte Klinikdirektor Prof. Volker Arolt. Oft werde dies aber nicht erkannt. Frauen seien doppelt bis drei Mal so häufig betroffen wie Männer. Dies sei durch mehrere Faktoren verursacht - einer Rollenverschiebung des Frauenbildes, frühzeitigen Unterordnung der eigenen Interessen unter die Wünsche anderer, Ungerechtigkeiten im Berufsleben und nicht zuletzt durch weibliche Hormone. Andererseits suchten Frauen eher ärztliche Hilfe auf: "Während Männer Gesundheit vor allem als Abwesenheit von Krankheit definieren, verfolgen Frauen ein ganzheitliches Konzept", berichten die Leiter des Kongresses, zu dem mehr als 300 Teilnehmer erwartet werden.
Quelle: Netdoktor.de vom 19.11.2002
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