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Gut gestimmt: Ostdeutsche sind psychisch stabiler

Dresden/Weinheim (dpa) - Trotz höherer Arbeitslosigkeit und schlechterer Wirtschaftslage in den neuen Bundesländern ist die seelische Verfassung der Ostdeutschen besser als die der Westdeutschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Technischen Universität Dresden auf Grundlage des so genannten Bundesgesundheitssurveys von 1998/99, bei dem Daten von 4181 Bundesbürgern ausgewertet wurden. Wie die in Weinheim erscheinende Zeitschrift «Psychologie Heute» berichtet (Ausgabe 9/2003), ist es in fast allen untersuchten Bereichen um die seelische Gesundheit der Ostdeutschen besser bestellt als um die der Westdeutschen. So litten im Westen 11,5 Prozent unter Depressionen, im Osten seien es nur 8,3 Prozent. Auch bei der Alkoholabhängigkeit schneidet Westdeutschland mit einer Quote von 3,7 Prozent schlechter ab als Ostdeutschland (2 Prozent). Lediglich bei Panikstörungen und bestimmten Angsterkrankungen seien die Menschen in den neuen Bundesländern etwas stärker betroffen. Als Erklärung für die psychische Robustheit der Ostdeutschen führen die Wissenschaftler den möglicherweise stärkeren sozialen Zusammenhalt in den neuen Bundesländern an. Trotz der besseren seelischen Gesundheit sei die Versorgungslage im Osten insgesamt aber schlechter: Während im Westen 38 Prozent der Menschen mit seelischen Erkrankungen behandelt werden, seien es im Osten nur 30 Prozent.

Quelle: Netdoktor.de vom 15.08.2003

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