Sozialpsychatrie
Immer mehr psychisch kranke Menschen werden ambulant behandelt
Lüneburg (dpa) - Die Psychiatrischen Krankenhäuser in Deutschland haben in den letzten drei Jahrzehnten die Anzahl ihrer Betten um die Hälfte reduziert. "Immer mehr psychisch kranke Menschen werden jedoch ambulant behandelt", sagte Prof. Manfred Wolfersdorf am Freitag in Lüneburg. Die Leiter der 220 Krankenhäuser sehen die zunehmende ambu- lante Versorgung psychisch Kranker grundsätzlich positiv. Über die Hälfte der wegen chronischer Erkrankungen früher stationär aufgenommenen Patienten würden heute gemeindenah in Heimen oder betreuten Wohnungen untergebracht. Damit fördere man ihre Selbstständigkeit, sagte Wolfersdorf. Die Kranken könnten bei ihrer Familie leben und tagsüber ein breites therapeutisches Angebot wahrnehmen. "Auch das Bild der Patienten hat sich enorm verändert", sagte Wolfersdorf. Die größte Patientengruppe sei inzwischen die der Suchtkranken. Sie stellten bis zu 40 Prozent der stationären Aufnahmen im Jahr. Danach käme mit rund 20 Prozent die Gruppe der depressiven Patienten und dann die Gruppe der an akuter Schizophrenie erkrankten Menschen. (bs)
Quelle: Netdoktor.de vom 28.04.2001
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